Hallo meine Lieben,
was macht man, wenn man in der Klinik ist, sich dort nicht richtig schminken kann (zumindest ohne doof von den Mitpatienten angeguckt zu werden) und wenn doch, dann werden die Fotos mit dem iPad grottig?
Genau! Man schreibt einfach über was anderes.
Und da ich das Thema Transplantation im Moment selber nicht mehr hören kann (ich hatte gestern übrigens einen sehr netten Abend mit meinem Lieblingstransplantierten), schreibe ich über mein Kind :).
Da fällt mir ein, über die Katzen könnte ich auch mal was schreiben. Kommt noch! Interessiert wahrscheinlich auch mehr Leser, denn ich glaube, so viele von euch haben noch keinen Nachwuchs.
Heute geht es um die Förderung meines Kindes. Ein Thema - ähnlich wie die Ernährung - wo sich die Geister scheiden!
Oft schiesst man ja über das Ziel hinaus. Vielleicht ist das auch so bei mir. Aber der Reihe nach.
Meine Mutter musste als Kind zum Ballett und Klavier lernen. Gepaart mit einem etwas schwierigen Elternhaus fand sie das total doof und hat die erste Gelegenheit ergriffen um den Kram hinzuschmeissen. Sie hat sich vorgenommen, ihrem Kind (ich!) so etwas nicht anzutun. Das Ende vom Lied war, dass ich nichts machen musste. Durch einen Zufall kam ich in die Flötenstunde und bin dort auch vier Jahre (während meiner Grundschulzeit) hin gegangen. Dann war Schluss. Meine Mutter meinte, wenn ich was machen will, dann soll ich mir was aussuchen und mich drum kümmern. Das sagt sich so einfach, aber in dem Alter war ich nicht in der Lage dazu. Also bin ich mit meinem Popo zu Hause geblieben. Und das finde ich heute unglaublich schade. Mein Mann spielt drei Instrumente und darum beneide ich ihn!
Bei meinem Kind sollte nun alles anders werden! Gewisse Freizeitaktivitäten gehören heute ja schon zum guten Ton dazu, sonst gilt man als faul oder als unambitionierte Mutter. Nicht mit mir!
Im Hinterkopf muss man dabei behalten, dass ich zum Zeitpunkt der Geburt schon sehr angeschlagen war und mir vieles nicht so leicht von der Hand ging wie gesunden Müttern.
Aber davon liess ich mich nicht aufhalten: Babymassage und Musikgarten waren unsere ersten Kurse. Pekip und so was habe ich mir gespart. Dazu muss man auch sagen, dass Froggi mit sechs Monaten in die Krippe gekommen ist und dort intensiven Umgang mit anderen Kinder hatte.
Weiter ging es mit einem Klassiker: dem Babyschwimmen. Auch hier ging es mit sechs Monaten los und da gehen wir heute noch hin! Also nun schon seit über 3,5 Jahren. Der Kurs hat seinen harten Kern mit drei Kindern, die genau so lange dabei sind wie wir und wechselnden Kindern. Nächstes Jahr geht es hoffentlich in einer anderen Schwimmschule, jedoch mit der gleichen Lehrerin (bitte Daumen drücken!) weiter.
Seit gut zwei Jahren geht Froggi zum Englisch. Das ist ein Konzept in Form eines wöchentliches Spielkreises. Die Kinder singen dort englische Lieder, basteln viel, tanzen und es findet eine einfache Kommunikation auf englisch statt. Froggi geht gerne hin, vor allem, weil sie die Gruppenleiterin sehr mag (eine quirlige Australierin) und es hinterher immer einen Lutscher oder Gummibärchen gibt. Ein kleiner Wermuthstropfen ist die Zeit. Der Kurs geht von 17-18 Uhr, da ist die Konzentration schon öfters mal im Keller.
Weiter gehts: seit Anfang September wird im Kindergarten während der regulären Betreuungszeiten musikalische Früherziehung angeboten. Weil ich das Potential, das von der musikalischen Familie meines Mannes ausgeht nicht ungenutzt lassen will, habe ich sie dort angemeldet. Diese Aktivität sehe ich jetzt nicht so als richtigen Kurs, weil es eben im KiGa in der Gruppe mit ihren Freunden stattfindet und wir dadurch nicht noch einen Nachmittagstermin haben.
Unsere neuste Errungenschaft ist das Ballett. Dort waren wir bisher zweimal. Ich hatte ja meine Bedenken, vor allem, weil ich da nicht mit rein darf (dadurch werden die Kinder wohl zu doll abgelenkt), aber die erste Stunde hat ihr Spass gemacht, laut Lehrerin hat sie super mitgemacht und wir mussten dann sofort los, ihr ein Tütü kaufen. Darauf hat sie bestanden :). Gestern war die zweite Stunde. Nachdem ich ihr ihre Ballettklamotten angezogen hatte, hat sie mich angegrinst, "Tschüss, Mama!" gerufen und ist in das Atelier gelaufen.
Immer, wenn wir wo waren, frage ich sie, ob es ihr gefallen hat. Und sie sagt mit wenigen Ausnahmen ja. Klar hat auch sie mal einen schlechten Tag, dann lassen wir auch mal fünfe gerade sein und bleiben zu Hause oder gehen auf den Spielplatz.
Aber mir ist es wichtig, dass sie zum einen viele Dinge kennen lernt, denn nur so kann sie entscheiden, was ihr gefällt und was nicht. Und an mir liegt es dann, darauf auch einzugehen und ihre Wünsche zu respektieren.
Man muss auch ganz klar sagen, dass das ganze seinen Preis hat. Zum einen die Kursgebühren (der ganze Spass kostet uns im Monat ca. 120 € plus Klamotten / Lehrmaterialien) und zum anderen die Zeit und Fahrerei, die wir investieren.
Aber für unseren Froggi tun wir das gerne!
Liebe Grüsse,
euer Puminchen